Trotz möglicher Verschiebung der EUDR: Fairtrade Deutschland unterstützt Kleinbauernorganisationen weiter
Fairtrade Deutschland arbeitet nach wie vor mit Nachdruck daran, Produzentenorganisationen und Partner*innen bei der Verordnung zu unterstützen.
Die Europäische Kommission erwägt, die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) erneut um ein Jahr und damit auf den 30. Dezember 2026 zu verschieben*. Fairtrade sieht weiterhin die Notwendigkeit der Verordnung für besseren Waldschutz und setzt sich dafür ein, die gewonnene Zeit aktiv zu nutzen, um Unternehmen sowie Produzenten und Produzentinnen bei der Umsetzung der EUDR zu unterstützen.
Viele Interessengruppen stecken schon mittendrin
Viele Interessengruppen haben bereits erhebliche Investitionen getätigt, um die EUDR zu erfüllen. Ein wichtiger und richtiger Schritt. Gleichzeitig sind Kleinbauern und -bäuerinnen mit finanziellen, technischen und operativen Herausforderungen konfrontiert. Außerdem gibt es eine Diskrepanz zwischen EU-Vorschriften und der täglichen Realität in der Landwirtschaft sowie den operativen Schwierigkeiten auf Seiten der EU. Umso wichtiger ist es, trotz der Verschiebung keine Zeit zu verschwenden, sondern zielgerichtet an den Vorbereitungen zur Erfüllung der EUDR weiterzuarbeiten.
Fairtrade ermutigt Unternehmen deshalb, sich trotz möglicher Verschiebung für die Einhaltung der EUDR-Vorschriften einzusetzen, indem sie in ihre Lieferketten investieren und sicherstellen, dass die Belastung nicht auf die Produzenten und Produzentinnen abgewälzt wird.
Vorbereitung auf die EUDR geht weiter
„Das Engagement von Fairtrade für den Waldschutz und die EUDR bleibt unverändert und wir glauben, dass die Gesetzgebung zum Schutz der Wälder weltweit, zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung der biologischen Vielfalt beitragen wird“, betont Claudia Brück, Vorständin Kommunikation und Politik von Fairtrade Deutschland. Deshalb berät und unterstützt Fairtrade im Rahmen des EU-geförderten Projekts LIFE FAIRTHRIVE: Empowering Businesses to Thrive Fairly Under the EUDR kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei ihren Vorbereitungen auf die EUDR.
LIFE FAIRTHRIVE bietet umfangreiche Hilfestellung
Mehr als 1.000 KMU in der Europäischen Union werden über die nächsten drei Jahre hinweg mit dem nötigen Know-How in Sachen EUDR ausgestattet. Ziel ist es, die Anforderungen der Verordnung in Geschäftsprozessen zu verankern. Angebote des Projekts umfassen zukünftig beispielsweise:
- Mehrsprachige Schulungsmodule und Leitfäden, die die EUDR-Anforderungen in konkrete Handlungsschritte übersetzen und so die Umsetzung erleichtern
- Fachveranstaltungen, Webinare und Workshops, die Bewusstsein aufbauen und bewährte Praktiken teilen sowie branchenübergreifenden Dialog fördern
- Durchführung von Pilotprojekten, die KMU mit ihren digitalen Rückverfolgbarkeitstools unterstützen, um sektorenübergreifend bewährte Vorgehensweisen zu identifizieren und teilen
Weitere Informationen zur EU-Entwaldungsverordnung und zur Arbeit von Fairtrade im Bereich entwaldungsfreier Lieferketten: Walderhalt
*Die finale Entscheidung der Kommission steht noch aus.