COP30: Klimagerechtigkeit beginnt bei den Produzent*innen
Kleine landwirtschaftliche Betriebe spüren die Folgen des Klimawandels längst direkt. Fairtrade zeigt, dass fairer Handel und nachhaltige Genossenschaftsarbeit entscheidend sind, um Widerstandskraft, Entwicklung und ökologische Stabilität im ländlichen Raum zu stärken.
Landwirtschaft im Wandel – Produzent*innen im Zentrum der Klimakrise
Der Klimawandel trifft Millionen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern weltweit mit voller Wucht. Steigende Temperaturen, unberechenbare Niederschläge und häufige Extremwetter gefährden Ernten, verschärfen Wasserknappheit und zerstören Böden. Die Biodiversität leidet unter Monokulturen und dem Einsatz von Agrochemikalien. Studien, unter anderem des Weltklimarats (IPCC), warnen: In vielen Regionen könnten traditionelle Anbaugebiete für Kaffee und Kakao bald unbrauchbar werden, wenn jetzt keine wirksamen Anpassungsstrategien umgesetzt werden.
Fairtrade-Kooperativen handeln – lokal und global
Fairtrade-Genossenschaften setzen bereits heute auf wirksame Lösungen wie diversifizierte Anbausysteme, Agroforstwirtschaft, Bodenerneuerung, integriertes Wassermanagement, Wiederaufforstung und den Einsatz einheimischer Saaten. Diese Maßnahmen stärken nicht nur die ökologische Resilienz, sondern auch die Teilhabe der Landwirt*innen an politischen Entscheidungsprozessen – bis hin zu den Klimaverhandlungen der UN.
Mehr als 2,1 Millionen Produzent*innen und Arbeiter*innen in 78 Ländern sind Teil des globalen Fairtrade-Netzwerks. Regional sind sie organisiert in der CLAC (Lateinamerika und Karibik), Fairtrade Africa und dem Fairtrade Network of Asia and Pacific Producers (NAPP). Gemeinsam bilden sie über 1.900 Produzentenorganisationen, die nachhaltige, inklusive und gerechte Wirtschaftsmodelle vorantreiben.
Aufruf zur COP30: Zusammenarbeit für einen gerechten Wandel
Zur bevorstehenden UN-Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Amazonasgebiet fordert Fairtrade Regierungen, Organisationen und Unternehmen auf, landwirtschaftliche Genossenschaften als Schlüsselakteure eines gerechten Übergangs anzuerkennen. Fairtrade und seine Partnernetzwerke bringen Erfahrung, bewährte Praktiken und den Willen zum Dialog mit – für Klimaschutz, der von den Produzent*innen ausgeht und globale Wirkung entfaltet.
Jetzt gilt es, erfolgreiche Ansätze zu fördern, langfristig zu finanzieren und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die nachhaltiges Wirtschaften stärken. Denn dauerhafte Lösungen entstehen nur dann, wenn die Stimmen der Bäuerinnen und Bauern gehört werden und ihre Lebensgrundlagen geschützt bleiben.
Auf der COP30 ist Fairtrade durch Vertreter*innen des Produzentennetzwerks CLAC und des Dachverbands Fairtrade International vertreten. Fairtrade setzt sich dafür ein, dass die Perspektiven der Produzent*innen auf regionaler und globaler Ebene Gehör finden – für echte Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung.
Weitere Informationen:
Positionspapier von Fairtrade und des Produzentennetzwerks CLAC zur Klimakonferenz COP30 - P COP30 EN