Fair Friday statt Black Friday
Fairtrade Deutschland fordert faires Konsumverhalten.
- Konsumrausch zum Black Friday geht zu Lasten von Mensch und Umwelt.
- Statt viel und billig: beim Einkauf bewusst auf langlebig und Fairtrade achten.
- Fairtrade steht für stabile Mindestpreise, zusätzliche Prämien und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen in den Anbauländern.
Köln, 24. November 2025: Zum Black Friday locken viele Marken, Geschäfte und Online-Händler mit satten Rabatten. Neben Elektronik wird insbesondere Kleidung rund um den Black Friday um bis zu 80 Prozent reduziert. Fairtrade Deutschland findet: Shoppen? Ja gerne – aber bitte fair statt mehr! „Black Friday-Aktionen versprechen scheinbar echte Schnäppchen – nur zahlen den Preis für unsere Kauflust die Menschen am Anfang der Lieferketten“, sagt Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland.
Fast Fashion mit ökologischen und menschrechtlichen Folgen
Während sich der Handel am Black Friday mit Rabatten überbietet, erinnert Fairtrade Deutschland daran, dass Einkaufen auch anders geht: bewusst, fair und mit Blick auf die Menschen. Niedrigste Preise bei uns gehen leider oft mit Ausbeutung, ökologischen Problemen und menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette einher. Die Textilindustrie ist eine der schmutzigsten Industrien, sie verursacht rund 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen – mehr als alle internationalen Flüge und der gesamte Schiffsverkehr zusammen.* Die Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken in Ländern wie Indien und Bangladesh sind geprägt von extrem niedrigen Löhnen, langen Schichten und mangelnden Sicherheitsvorkehrungen. „Wer sich an Tagen wie dem Black Friday etwas kaufen möchte, sollte sich fragen: Brauche ich dieses Stück wirklich? Wie oft werde ich es tragen? Und gibt es das nicht auch fair gehandelt?“, so Brück.
Chancen schaffen durch faire Handelsbedingungen
Fairtrade Deutschland plädiert dafür, den Black Friday nicht einfach mitzumachen, sondern ihn umzudenken: weg von kurzfristiger Schnäppchenjagd, hin zu langfristiger Verantwortung und einem guten Miteinander. „Hinter jedem Produkt stehen Menschen, deren Arbeit Wertschätzung verdient“, so Brück weiter. Faire Handelsbedingungen schaffen Chancen, wo sonst oft Ausbeutung herrscht – und machen Konsum nachhaltiger für Mensch und Umwelt. „Wer zu Fairtrade greift, zeigt, dass wir mit unserem Einkauf auf Qualität achten können – für uns und für die Arbeitsbedingungen am Anfang der Lieferkette. Jede faire Entscheidung zählt“, so Brück abschließend. Fairtrade Deutschland ruft daher dazu auf, den Black Friday zu einem Fair Friday zu machen und so ein Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.
Seit mehr als 30 Jahren steht Fairtrade Deutschland für stabile Mindestpreise, einen zusätzlichen Aufschlag, die Fairtrade-Prämien, die vor Ort in Gemeinschaftsprojekte investiert wird, sowie strenge Umwelt- und Sozial-Standard. Eine Übersicht der mittlerweile rund 8.000 verfügbaren Fairtrade-Produkte gibt es auch online.
*Klimaschutz und Treibhausgas-Emissionen - Bündnis für nachhaltige Textilien