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Nachhaltige Lieferketten im Fokus: Kaffeebäuer*innen aus Honduras zu Gast im Bundestag

  • 05.09.25

Im Rahmen der Fairen Woche 2025 fand am 16. September im Bundestag ein faires Frühstück statt. Politiker*innen, Unterstützer*innen des fairen Handels und Fairtrade-Produzent*innen aus Honduras diskutierten, wie politische Entscheidungen stabile Lieferketten, Klimaschutz, Biodiversität und Unternehmensverantwortung unterstützen können - und müssen.

Abgeordnete und Unterstützer*innen des fairen Handels an einer fairen Frühstückstafel
Abgeordnete und Unterstützer*innen des fairen Handels an einer fairen Frühstückstafel

Im Rahmen der Fairen Woche 2025 fand am 16. September im Deutschen Bundestag ein faires Frühstück mit besonderen Gästen statt: Unter dem Titel „Wirtschaftliche Entwicklung durch fairen Handel – Erfahrungen aus der Kaffee-Lieferkette“ berichteten die honduranischen Kaffeebäuer*innen Matilde Perdomo und Merlin Urrea eindrucksvoll von den Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Landwirtschaft und fairer Handelsbeziehungen.

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Sanae Abdi, MdB und entwicklungspolitischer Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, und wurde gemeinsam von Fairtrade Deutschland, Brot für die Welt und Misereor organisiert – mit Unterstützung der FairActivists, den Teilnehmer*innen des Programms für junge Erwachsene von Fairtrade Deutschland.

Zukunftsfähige Lieferketten brauchen politisches Commitment

Ziel der Veranstaltung war es, Abgeordnete und ihre Mitarbeitenden auf die Bedeutung nachhaltiger Anbaumethoden und fairer Handelsbeziehungen aufmerksam zu machen – sowohl für Produzent*innen im Globalen Süden als auch für resiliente und zukunftsfeste Lieferketten. Besonders im Kontext der laufenden Haushaltsverhandlungen wurde betont, wie wichtig politische Weichenstellungen für Klimaschutz, Biodiversität und Unternehmensverantwortung sind.

Die Gäste aus Honduras zeigten auf, wie sich faire Preise, Kooperativen und Investitionen in klimaangepassten Anbau positiv auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen im globalen Süden auswirken – und gleichzeitig globale Lieferketten zukunftssicher machen. Denn niedrige Erzeugerpreise, fehlende Investitionen und schwächelnde gesetzliche Rahmenbedingungen gefährden nicht nur Existenzen in den Herkunftsländern, sondern führen auch in Deutschland zu steigenden Verbraucherpreisen und einem schrumpfenden Angebot.

Sorgfaltspflichten dürfen nicht aufgeweicht werden

Besonders kritisch betrachtet wurden die aktuellen Bestrebungen, Gesetzgebungen zu menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten auf EU- und Bundesebene abzuschwächen. Viele Unternehmen sprechen sich klar für verbindliche Regeln aus. Ein positives Beispiel ist der HREDD Support Fund, mit dem Fairtrade und das Forum Fairer Handel kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung unternehmerischer Sorgfaltspflichten unterstützen.

Bei fair gehandelten Frühstücksprodukten und mit Blick auf den Plenarsaal diskutierten die Teilnehmenden angeregt über die Chancen und Herausforderungen von unternehmerischen Sorgfaltspflichten. Deutlich wurde: Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten ist kein Nischenthema, sondern ein Anliegen, das viele Menschen in Deutschland bewegt – und das konkrete politische Unterstützung braucht.