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Lieferkettengesetz: Verantwortung braucht wirksame Regeln

  • 05.09.25

Fairtrade Deutschland unterstützt die Kritik von VENRO an den geplanten Änderungen des Lieferkettengesetzes. Diese würden das Gesetz deutlich schwächen – den Preis dafür zahlen die Menschen am Anfang der Lieferkette.

Fairtrade Deutschland schließt sich der Kritik des Verbands Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO) an der Kabinettsvorlage zur Abschwächung des bestehenden Lieferkettengesetzes an. Diese sieht unter anderem vor, dass die Berichtspflicht über die Kontrolle und Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in den Lieferketten wegfallen soll. Zudem sollen den zuständigen Behörden wichtige Sanktionsmöglichkeiten entzogen werden.

„Unternehmen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – das beweisen nicht zuletzt unsere über 500 Lizenzpartner“, sagt Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland. „Verstöße gegen unternehmerische Sorgfaltspflichten straffrei zu stellen, schafft ungleiche Ausgangsbedingungen für Unternehmen und belohnt diejenigen, die sich nicht verantwortungsvoll verhalten.“

Negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt würden dadurch dramatisch zunehmen. Ohne Sanktionsmöglichkeiten sei der Staat kaum in der Lage, Standards durchzusetzen, so VENRO-Vorstand Carsten Montag.

Verletzungen von Menschenrechten und Umweltstandards gefährden nicht nur Menschen und Natur, sondern auch die Zukunftssicherheit globaler Lieferketten. Das lässt sich bereits heute anhand steigender Kakao- und Kaffeepreise beobachten. Für Fairtrade Deutschland gehören wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar zusammen.

Das Lieferkettengesetz gilt aber weiterhin: Unternehmen müssen ihre Sorgfaltspflichten erfüllen und Risiken analysieren. Zwar fällt die Berichtspflicht weg, doch die interne Dokumentation bleibt verpflichtend.