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Vindya Nuwanthi: Eine Kokosnussbäuerin mit eigenem Modebusiness

  • Lebensunterhalt
  • Nüsse

Nuwanthi ist ein echtes Multitalent – sie ist Kokosnussbäuerin, Koordinatorin eines Hühnerprojekts, Modedesignerin, Schneiderin und Geschäftsinhaberin in Personalunion.

Vindya Nuwanthi aus Sri Lanka
Vindya Nuwanthi aus Sri Lanka

Vor zwei Jahren hat Nuwanthi die Kokosnussfarm ihres Vaters in Wellan Kalle, Sri Lanka, übernommen. Vor einem Jahr wurde die Kooperative, der Nuwanthi angehört, Fairtrade-zertifiziert. „Ich wollte unbedingt Zugang zu einem fairen Markt. Mit dem höheren Preis für die Kokosnüsse kann ich meiner Familie finanzielle Stabilität geben“, erklärt die alleinerziehende Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Nach der erlangten Zertifizierung hat sie ein klares Ziel vor Augen: „Ich möchte die Erträge jedes Jahr deutlich steigern. Das Wissen, das ich in Schulungen erhalte, versuche ich direkt in der Praxis anzuwenden.“

Fairtrade Original und das Hühnerprojekt

Eine zusätzliche Einkommensquelle bietet Nuwanthi und anderen Bauern der Kokosnusskooperative das sogenannte Hühnerprojekt. „Mit finanzieller Unterstützung von Fairtrade Original und anderer Projektpartner bekommen einige von uns Hühnerställe samt Hühnern zur Verfügung gestellt, die zu 75 Prozent finanziert werden. Die anderen 25 Prozent zahlen wir selbst.“ Nuwanthi koordiniert das Projekt und ist begeistert: „Ich kann die Eier verkaufen. Und für meine Kinder kann ich srilankische Omeletts mit Chilis, Curryblättern und Schalotten machen. Das essen sie besonders gerne.“ 

Nuwanthi an der Nähmaschine
Nuwanthi an der Nähmaschine
Abends widmet sich Nuwanthi ihrer Nähleidenschaft. Tochter Sanumi schaut ihr gerne zu.

Tagsüber Kokosnussbäuerin, nachts Designerin

Aber Nuwanthi hat noch weitere Eisen im Feuer: Sie entwirft, fertigt und verkauft Kleidung. „Früher habe ich meine Kleidung von zu Hause aus und über Facebook verkauft. Aber in einer Woche werde ich mein eigenes Bekleidungsgeschäft eröffnen“, erklärt sie und zeigt auf das nagelneue kleine weiße Gebäude an einem schmalen Feldweg vor ihrem Haus. Das rote Kleid ihrer Tochter Sanumi hat Nuwanthi ebenfalls geschneidert. „Ich habe Mama sogar dabei geholfen“, berichtet das kleine Mädchen. „Ich hatte mich am Abend aus dem Bett geschlichen. Das ist die Zeit, in der Mama immer an ihren Kleidern arbeitet.“

Mutter und Sohn im Eingang des neuen Ladens
Mutter und Sohn im Eingang des neuen Ladens
Das brandneue Bekleidungsgeschäft! Nuwanthi und ihr Sohn Dulain freuen sich auf die Eröffnung.

Nuwanthi’s Masterplan

„Mein 5-Jahres-Plan, mein eigenes Bekleidungsunternehmen zu gründen, ist aufgegangen. Darauf bin ich sehr stolz!“, erzählt Nuwanthi. Und jetzt darauf ausruhen? Das ist für die Powerfrau keine Option: „Ich möchte mein Geschäft ausbauen, damit ich irgendwann auch Frauen hier im Landesinneren, wo es keine Arbeitsplätze gibt, Arbeitsmöglichkeiten bieten kann.“ Und auch für ihre Kokosnuss-Farm hat die sie konkrete Ziele: „Ich möchte die Farm weiter verbessern, indem ich mehrere Nutzpflanzen unter den Kokosnusspalmen anbaue und so gleichzeitig die Artenvielfalt erhöhe. Irgendwann soll es für meine Kinder lukrativ werden, die Kokosnussfarm zu übernehmen. Vorerst sollen sie aber vor allem gut lernen, Spaß haben und kreativ sein.“

 

Originaltext sowie alle Bilder: Fairtrade Original