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Mit EU-Förderung gegen Entwaldung

  • 10.06.25

Neues Fairtrade-Projekt unterstützt Unternehmen bei der EUDR

Fairtrade startet ein neues, EU-weites Projekt, das kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) helfen soll, sich auf die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) vorzubereiten. Im Rahmen des Projekts LIFE FAIRTHRIVE: Empowering Businesses to Thrive Fairly Under the EUDR erhält Fairtrade einen Zuschuss aus dem LIFE-Programm der Europäischen Union, das Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen fördert. Seit dem 1. Juni 2025 läuft das Projekt nun für drei Jahre.

Die EU-Entwaldungsverordnung tritt am 30. Dezember 2025 in Kraft – für Kleinst- und Kleinunternehmen gilt eine verlängerte Frist bis zum 30. Juni 2026. Ziel der Verordnung ist es, sicherzustellen, dass Produkte, die auf dem EU-Markt verkauft werden, nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen.

Das Fairtrade-Projekt hilft Unternehmen dabei, die EUDR-Anforderungen einzuhalten und trägt gleichzeitig zu nachhaltigeren Lieferketten bei – nur so können wir einen faire Umstellung für Kleinbäuer*innen ermöglichen“, erklärt Marc Bermann, Leiter Politik und Internationales bei Fairtrade Deutschland.

Umfassende Schulungs- und Unterstützungsangebote

Im Rahmen des Projekts werden mehr als 1.000 KMU in der Europäischen Union mit praxisnahen Schulungen, Peer-Learning-Angeboten und technischer Unterstützung begleitet. Ziel ist es, ihnen zu helfen, die Anforderungen der EUDR in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Kernmaßnahmen, die wir angehen werden:

  • Schulungsmodule und Leitfäden entwickeln: Fairtrade erstellt sektorspezifische, mehrsprachige Schulungsinhalte, die die EUDR-Anforderungen in konkrete Handlungsschritte übersetzen. Fallstudien und Maßnahmen zur Förderung der Transparenz in der Lieferkette ergänzen die Materialien, die in neun EU-Sprachen verfügbar sein werden.
  • Bewusstsein aufbauen und bewährte Praktiken teilen: Durch Fachveranstaltungen, Webinare und Workshops will Fairtrade den branchenübergreifenden Dialog fördern und die praktische Umsetzung der EUDR erleichtern.
  • Digitaler Rückverfolgbarkeitstools starten: KMU werden bei der Anwendung bestehender oder in Entwicklung befindlicher Tools zur Nachverfolgung ihrer Lieferketten unterstützt. Die Wirksamkeit dieser Instrumente wird in Pilotprojekten getestet, um sektorübergreifend bewährte Vorgehensweisen zu identifizieren und weiterzugeben.

Entwaldungsfreier Handel als Kernziel

Fairtrade engagiert sich bereits seit Jahren für den Schutz der Wälder. Die Fairtrade-Standards beinhalten konkrete Anforderungen zur Vermeidung von Entwaldung, die in vielen Fällen über gesetzliche Mindeststandards hinausgehen.

Ergänzend zum aktuellen EU-Projekt verfolgt Fairtrade weitere entwaldungsbezogene Initiativen: So wurde Anfang des Jahres ein dreijähriges Projekt zur Förderung entwaldungsfreier Kakaolieferketten in Ghana gestartet, das von der Internationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums sowie von Fairtrade Deutschland gefördert wird.

Weitere Informationen zur EU-Entwaldungsverordnung und zur Arbeit von Fairtrade im Bereich entwaldungsfreier Lieferketten: Walderhalt

Breites Netzwerk in der EU

Koordiniert wird das Projekt von der Dachorganisation Fairtrade International in Zusammenarbeit mit den nationalen Fairtrade-Organisationen in Deutschland, Frankreich (Max Havelaar), Belgien, Italien und Finnland. Durch strategische Partnerschaften sind außerdem auch weitere Länder involviert: Österreich, Ibérica, Belgien, Niederlande und Luxemburg. Über Fairtrade Finnland werden Unternehmen in den baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) eingebunden. Zudem profitieren die Fairtrade-Organisationen in der EU, wie etwa in Dänemark, Irland, Schweden sowie in Polen, Tschechien und der Slowakei, von den entwickelten Materialien und Erkenntnissen.