Stell dir vor, du arbeitest das ganze Jahr auf deiner Kakaofarm. Du pflegst die Bäume, erntest jede einzelne Frucht und bringst die Bohnen schließlich zur Kooperative. Der Preis, den du dort erhältst – der sogenannte Ab-Hof-Preis – entscheidet darüber, ob deine Familie genug zu essen hat, die Kinder zur Schule gehen können und ob noch Geld für Reparaturen am Haus bleibt. Genau hier setzt FAIRTRADE an.

Eine neue Studie von FAIRTRADE bringt gute Nachrichten: Immer mehr Bäuer:innen in Côte d’Ivoire erreichen ein Einkommen, das ihren Lebensunterhalt sichert oder diesem deutlich näherkommt. Entscheidend dafür sind die höheren Ab-Hof-Preise, also die Preise, die Bäuer:innen direkt beim Verkauf an ihre Kooperative erhalten, sowie die zusätzlichen Investitionen durch die FAIRTRADE-Prämie.

Die Einkommen steigen spürbar
Die Untersuchung zeigt: Heute erzielen 24 Prozent der befragten Kakaobäuer:innen ein Einkommen über dem existenzsichernden Niveau. Vor zwei Jahren waren es lediglich sieben Prozent. Weitere 50 Prozent liegen knapp darunter. Besonders erfreulich ist, dass extreme Armut stark abgenommen hat. Lebten 2020 noch 36 Prozent der Haushalte in extremer Armut, waren es 2024 nur noch 17 Prozent. Im Vergleich zur ersten FAIRTRADE-Studie aus dem Jahr 2017, als noch 58 Prozent der Haushalte in extremer Armut lebten, ist das ein Fortschritt von mehr als 40 Prozentpunkten.

Wusstest du schon?
FAIRTRADE erhebt regelmäßig Daten zum Einkommen von Bäuer:innen – seit 2017 auch speziell im Kakaosektor. So können Entwicklungen genau verfolgt und Verbesserungen gezielt angestoßen werden.

FAIRTRADE-Prämie als Motor für Stabilität
Neben den gestiegenen Ab-Hof-Preisen trägt die FAIRTRADE-Prämie wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei. Sie wird zusätzlich zum Verkaufspreis ausbezahlt und fließt in Gemeinschaftsprojekte, die die Menschen vor Ort selbst bestimmen, wie etwa neue Schulen, Gesundheitsstationen oder bessere Wohnbedingungen. Viele Bäuer:innen berichten außerdem, dass sie durch FAIRTRADE-Trainings ihre Erträge steigern konnten, beispielsweise durch gezieltes Beschneiden der Kakaobäume, bessere Erntemethoden oder eine sorgfältigere Lagerung.

Fortschritte trotz Herausforderungen
Auch wenn die Einkommen steigen, bleibt die Situation herausfordernd. Klimakrise, Inflation und Arbeitskräftemangel belasten die Bäuer:innen weiterhin. Zwar ist der Ertrag pro Hektar leicht gestiegen, gleichzeitig ging jedoch die gesamte Produktionsmenge pro Haushalt um 27 Prozent zurück. Zudem sind die Kosten für den Anbau zwischen 2020 und 2024 um 16 Prozent gestiegen.

„Die Ergebnisse bestätigen, dass höhere Ab-Hof-Preise entscheidend sind, um das Einkommen spürbar zu verbessern“, sagt Jon Walker, Kakaoexperte von Fairtrade International. „Gleichzeitig müssen wir weiter untersuchen, wie Faktoren wie Klimawandel, Betriebsgröße oder Haushaltsstruktur das Einkommen beeinflussen. Nur so können wir langfristige Lösungen finden.“ 

Mit jeder Tafel FAIRTRADE-Schokolade unterstützt du Kakaobäueri:nnen auf ihrem Weg zu einem besseren Leben.