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FAIRTRADE und Bina Desa starten EU-finanziertes Projekt

  • 07.11.25

Mehrjährige Kooperation dient der Unterstützung eines gerechten Transformationsprozesses für indonesische Produzentenorganisationen.

Bonn, Deutschland – Fairtrade International hat in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Yayasan Bina Desa Sadajiwa (Bina Desa) eine vierjährige Initiative ins Leben gerufen, die von der Europäischen Union finanziert wird. Das Projekt soll Bauernfamilien und Produzentenorganisationen in Indonesien dabei unterstützen, sich besser an den Klimawandel anzupassen, Zugang zu nachhaltigen Märkten zu erhalten und die Geschlechtergerechtigkeit in der Landwirtschaft zu stärken.

Die Initiative „Transitioning Towards Green Resilience: Building Inclusive and Sustainable Agricultural Communities” („Übergang zu grüner Resilienz: Aufbau inklusiver und nachhaltiger landwirtschaftlicher Gemeinschaften“) wird aus dem thematischen Programm der Europäischen Union für zivilgesellschaftliche Organisationen finanziert und unterstützt Indonesiens „Just Green Transition” („Gerechter grüner Wandel“). Die EU-Förderung für dieses Projekt beläuft sich auf insgesamt eine Million Euro.

Mehr als 1.600 Farmer – darunter mindestens 30 Prozent Frauen – auf den beiden großen indonesischen Inseln Java und Sulawesi werden befähigt, nachhaltige Anbaumethoden anzuwenden und so ihre Lebensgrundlagen zu verbessern. Auch gemeindebasierte Organisationen, junge Konsument:innen und lokale Behörden werden in die Förderung einer umweltverträglichen und inklusiven ländlichen Entwicklung einbezogen.

Die von November 2025 bis Oktober 2029 laufende Initiative basiert auf drei Aktionssäulen:

  1. Aufbau von Kapazitäten für Bauernfamilien: „Train the trainer“ in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, Geschlechtergerechtigkeit und Finanzkompetenz, sowie Unterstützung für die Bio-Zertifizierung und klimaresistente Landwirtschaft.
  2. Stärkung von Kooperativen: Coaching zur Geschäftsentwicklung, Zuschüsse für nachhaltige Gemeinschaften und Schulungen zur politischen Interessenvertretung.
  3. Schaffung von Marktnachfrage und Stärkung von politischem Einfluss: Verbraucherkampagnen, Vernetzung von Produzentenorganisationen und Käufern sowie politischer Dialog mit staatlichen Akteuren.

„Dieses vierjährige Programm ist ein wichtiger Schritt, um Bauernfamilien, insbesondere Frauen, dabei zu unterstützen, sich an den Klimawandel anzupassen, ihre Kooperativen zu stärken und Zugang zu nachhaltigen Märkten zu erhalten”, sagte Bindu Sukumarapillai, CEO des Fairtrade Network of Asia Pacific Producers (NAPP). „Durch die Förderung inklusiver, klimaresistenter und geschlechtergerechter landwirtschaftlicher Produzentenorganisationen wollen wir Indonesiens gerechten grünen Wandel vorantreiben und gleichzeitig sowohl zu den nationalen Prioritäten als auch zu den Nachhaltigkeitszielen der EU beitragen. Gemeinsam legen wir den Grundstein für eine widerstandsfähigere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft der Landwirtschaft.“

„Die EU freut sich, Bauernfamilien in Java und Sulawesi bei der nachhaltigen Landwirtschaft zu unterstützen. Die Partnerschaft zwischen Fairtrade International und Bina Desa wird auch zu verbesserten Lebensbedingungen und nachhaltigem Konsum beitragen“, sagte Denis Chaibi, EU-Botschafter in Indonesien.

Eine starke Partnerschaft
Armin Salassa, Programmkoordinator bei Bina Desa, fügte hinzu: „Mit diesem Projekt erhalten Bauernfamilien und ländliche Gemeinden eine stärkere Stimme bei der Gestaltung ihrer Zukunft. Gemeinsam werden wir daran arbeiten, dass der ökologische Wandel in Indonesien inklusiv und lokal gesteuert ist und denjenigen, die im Zentrum der Landwirtschaft stehen, wirklich zugutekommt.“

In Übereinstimmung mit der indonesischen Präsidialverordnung Nr. 9/2025, welche die Wiederbelebung ländlicher Genossenschaften und eine nachhaltige Dorfwirtschaft fördert, sowie mit EU-Nachhaltigkeitsvorschriften, wie der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), ergänzt das Projekt die laufenden nationalen und internationalen Bemühungen zur Förderung einer nachhaltigen und inklusiven Landwirtschaft.

Fairtrade International bringt globales Fachwissen in den Bereichen nachhaltige Wertschöpfungsketten und Zertifizierung ein, während Bina Desa über fundierte lokale Erfahrung in der ländlichen Entwicklung verfügt. Zusammen mit NAPP gewährleistet die Partnerschaft eine starke lokale Eigenverantwortung und die Ausrichtung auf nationale Prioritäten.

Medien- und Pressekontakt:
Rosamaria Mancini, E: press@fairtrade.net

Über Fairtrade International
Fairtrade International ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die weltweit rund zwei Millionen Bauern und Arbeiter vertritt. Sie ist Eigentümerin der FAIRTRADE-Marke, einem eingetragenen Warenzeichen, das auf mehr als 30.000 Produkten zu finden ist. Es ist das weltweit anerkannteste und vertrauenswürdigste Nachhaltigkeitssiegel. Fairtrade International und seine Mitgliedsorganisationen arbeiten mit Unternehmen zusammen, binden Verbraucher ein, aktivieren die Zivilgesellschaft und ermöglichen es Produzenten, die Kontrolle zu übernehmen, um eine faire, nachhaltige Zukunft zu schaffen – eine Zukunft, die auf sozialer Gerechtigkeit basiert.

Über Bina Desa
Bina Desa ist eine 1975 in Jatiluhur, Purwakarta, Westjava gegründete indonesische Nichtregierungsorganisation. Die Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, ländliche Gemeinden zu stärken und die Humanressourcen in ländlichen Gebieten in soziokultureller, sozioökologischer, sozioökonomischer und soziopolitischer Hinsicht zu fördern. Bina Desa wurde mit einem starken Engagement für marginalisierte ländliche Gemeinden gegründet, die durch Entwicklungsmodelle, welche Wachstum ohne gerechte Verteilung priorisieren, zunehmend an den Rand gedrängt werden. Die Organisation betont lokales Wissen und die Selbstständigkeit der Gemeinden als grundlegende Prinzipien ihrer Arbeit.

Über die Europäische Union (EU)
Die EU ist eine politische und wirtschaftliche Union von 27 Mitgliedstaaten. Sie hat gemeinsam eine Zone der Stabilität, Demokratie und nachhaltigen Entwicklung geschaffen und gleichzeitig kulturelle Vielfalt, Toleranz und individuelle Freiheit bewahrt. Die EU ist der weltweit größte Handelsblock sowie die weltweit größte Quelle und Destination ausländischer Direktinvestitionen.

Die 27 Mitgliedstaaten der EU (in der Reihenfolge des Protokolls) sind: Belgien, Bulgarien, Tschechische Republik, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Slowakei, Finnland und Schweden.