Fairtrade-Awards 2022 ein voller Erfolg: Das sind die Gewinner
Zum ersten Mal hat Fairtrade Max Havelaar in der Schweiz Fairtrade-Awards verliehen. Coop, agrotropic/Blume 3000, der Zürcher Frauenverein, Nespresso und die Seehallen Kaffeerösterei wurden dabei ausgezeichnet.

Anlässlich des 30. Jubiläums hat Fairtrade Max Havelaar zum ersten Mal Fairtrade-Awards in der Schweiz verliehen. Die Stiftung würdigte damit Unternehmen, die sich in besonderem Masse für den fairen Handel engagieren. Eine unabhängige, fünfköpfige Fachjury bestehend aus Expert:innen aus Wirtschaft, Handel und entwicklungspolitischen Organisationen hat aus den von Fairtrade Max Havelaar nominierten Unternehmen die Gewinner bestimmt. Dazu zählen Coop (Detailhandel), agrotropic/Blume 3000 (Brands), Zürcher Frauenverein (Gastronomie), Nespresso (Innovation) und Seehallen Kaffeerösterei (Newcomer).
Für Kathrin Amacker, Stiftungsratspräsidentin von Fairtrade Max Havelaar, ist das Fazit des Abends klar: «Wir können den fairen Handel nur gemeinsam mit starken Partnern voranbringen. Deshalb war es uns ein Anliegen, an unserem Jubiläum unseren Partnern eine grosse Bühne zu bieten und so ihr ausserordentliches Engagement zu würdigen». Bei rund 250 Lizenznehmern gestaltete sich die Nomination entsprechend schwierig. «Am liebsten hätten wir alle Partner ausgezeichnet. Jeder einzelne ist wichtig für den Erfolg von Fairtrade Max Havelaar. Genauso wie jede:r Konsument:in, die sich im Geschäft für ein Fairtrade-Produkt entscheidet», erklärt Renato Isella, Geschäftsleiter bei Fairtrade Max Havelaar.
Die Award-Verleihung fand am 22. September in Zürich statt. Durch den Abend führte Moderator Claudio Zuccolini.
Wir haben für die Fairtrade-Awards vier Kategorien definiert. Pro Kategorie wurde von einem interdisziplinären Team bei Fairtrade Max Havelaar eine Shortlist von drei Unternehmen erstellt und einer unabhängigen Jury vorgeschlagen. Ausschlaggebend für eine Nominierung waren insbesondere Menge der beschafften Fairtrade-Rohstoffe, das Engagement, das über die Fairtrade-Zertifizierung hinausgeht, die Kommunikation über Fairtrade und den fairen Handel sowie die Langfristigkeit und Tiefe der Zusammenarbeit. Eine unabhängige, fünfköpfige Fachjury bestehend aus Expert:innen aus Wirtschaft, Handel und entwicklungspolitischen Organisationen hat aus den von Fairtrade Max Havelaar nominierten Unternehmen die Gewinner bestimmt.
Und hier sind die Preisträger:innen!
Detailhandel
Seit 30 Jahren ist Coop Partnerin von Fairtrade Max Havelaar und Pionierin im Angebot an Fairtrade-zertifizierten Produkten. Mit über 1330 Fairtrade-Produkten bietet Coop weltweit das grösste Fairtrade-Sortiment an. Zudem hat Coop zahlreiche Produktsegmente ihrer Eigenmarken wie beispielsweise Tafelschokoladen komplett auf Fairtrade umgestellt und als erste Schweizer Detailhändlerin das Fairtrade Label für Einzelzutaten eingeführt. Ihr Fairtrade-Sortiment baut Coop auch in Zukunft weiter aus.
Mit Projekten für existenzsichernde Löhne und Einkommen will Coop die Einkommenssituation der Produzent:innen zudem weiter verbessern und engagiert sich damit freiwillig noch stärker für fairen Handel.
Wir gratulieren COOP zum Fairtrade-Award in dieser Kategorie!
Brands/Manufacturing/Trader
Als grösste Importeurin von Fairtrade-Rosen ist agrotropic im Schweizer Schnittblumenmarkt allen Akteuren bekannt. In den 13 eigenen Blumenfachgeschäften «Blume3000» setzt agrotropic zu 100% auf Fairtrade-Rosen, was weltweit einzigartig ist.
Unternehmensgründer Bernhard Bürgisser trug in den 90er Jahren massgeblich zur Ausarbeitung der Fairtrade-Standards für Blumen bei. Bald darauf wurden die weltweit ersten Blumenfarmen Fairtrade zertifiziert. Nach dieser erfolgreichen Pionierarbeit wich in kurzer Zeit auch bei weiteren Produzenten deren anfängliche Skepsis gegenüber Fairtrade. Das führte dazu, dass sich weitere Farmen zertifizieren liessen, was der endgültige Durchbruch von Fairtrade-Blumen ermöglichte.
Wir gratulieren agrotropic/Blume 3000 zum Fairtrade-Award in dieser Kategorie!
Newcomer/Innovation
Als global tätiges Unternehmen exportiert Nespresso Kaffee in mehr als 70 Länder. Das Unternehmen röstet den gesamten Kaffee ausschliesslich in der Schweiz und ist hierzulande zudem der grösste Röster von Fairtrade-Kaffee. Im Jahre 2013 starteten Nespresso und Fairtrade das «Farmer Future Program». Dieses hat zum Ziel, innovative Lösungen zur Verbesserung der sozialen Wohlfahrt für Kaffeebäuer:innen zu schaffen, um somit die langfristige Versorgung mit hochwertigem Kaffee sicherzustellen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Nespresso wurde zum Beispiel eine Ernteausfallversicherung und ein Rentenfonds für Kaffebäuer:innen in Kolumbien realisiert.
Wir gratulieren Nespresso zum Fairtrade-Award in dieser Kategorie!
Newcomer/Innovation
Die Seehallen Kaffeerösterei Horgen (unter der Marke Onesto) engagiert sich auf aussergewöhnliche Weise für Fairtrade. Die Betreiber haben den Anspruch, die nachhaltigste Rösterei der Schweiz zu sein: Darum beziehen sie zu 100% Fairtrade- und Bio-Kaffee und verwenden für den Herstellungsprozess ausschliesslich klimafreundliches Biogas und Ökostrom.
Wir gratulieren der Seehallen Kaffeerösterei Horgen zum Fairtrade-Award in dieser Kategorie!
Gastronomie/Out of Home
Der ZFV setzt sich für Fairness und Transparenz auf dem Teller ein. So kommen beispielsweise Kaffeebohnen in allen Betrieben ausschliesslich aus fair gehandeltem und biologischem Anbau. Auch durch die Beschaffung von Fairtrade-zertifizierten Südfrüchten, Kakao, Vollrohrzucker, Basmati-Reis und Gewürzen fördert der ZFV den fairen Handel. Dies ist ganz im Sinne der Vision des ZFV – Gastfreundschaft für eine Gesellschaft, in der wir alle leben wollen.
Wir gratulieren ZFV zum Fairtrade-Award in dieser Kategorie!
Die Jury
- Pierre Strub - National Vertreter Amfori
- Matthias Schmid-Huberty -COO Wysss Academy for Nature
- Sabrina Huber - CEO Sabrina Huber Consulting
- Jonathan Normand -CEO B Lab Schweiz
- Christine Schäfer - Researcher GDI Gottfried Duttweiler
Vielen Dank an unsere Laudator:innen
- Andreas Huber - Mitglied Club of Rome
- Luise Ammerschuber - Founder & Director of YESS Impact
- Monica Rubiolo - Head of Trade Promotion SECO
- Sandra Uwera - CEO Fairtrade International