Fairtrade-Standards werden weiterentwickelt
Fairtrade entwickelt seine Standards weiter, um sie wirksamer, einfacher umsetzbar und stärker an die Bedürfnisse von Bäuer:innen, Arbeiter:innen und Unternehmen anzupassen. Die mehrjährige Initiative soll Fairtrade’s Wirkung und Wert für Produzent:innen, Unternehmen und Konsument:innen erhöhen.
Die Überarbeitung umfasst sämtliche generischen und produktbezogenen Standards: für Kleinproduzentenorganisationen (Small-scale Producer Organisations, SPO), Plantagen mit Angestellten (Hired Labour Organisations, HLO), Händler und alle Produktstandards im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Produktion. Ziel ist, soziale, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen besser zu bewältigen, Doppelarbeit zu vermeiden und Anerkennung anderer Zertifizierungen zu ermöglichen. Unternehmen sollen ihr Engagement für faire Lieferketten und Menschenrechte leichter nachweisen können.
Die neuen Standards setzen auf:
- Verankerte Menschenrechts- und Umweltpraktiken, um sicherzustellen, dass Produzent:innen und Unternehmen ihre Massnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Bäuer:innen und Arbeitnehmer:innen zur Gewährleistung fairer Arbeitsbedingungen, zum Schutz der Umwelt und zum Aufbau widerstandsfähiger Lieferketten nachweisen können.
- einen risikobasierten Ansatz für soziale und ökologische Themen, der sich auf die umfassende Risk Map von Fairtrade stützt, um Produzent:innen dabei zu unterstützen, sich auf die für sie relevanten Themen zu konzentrieren.
- Unterstützung von Produzent:innen und Händler:innen darin, stärkere Systeme aufzubauen, um wirksame Massnahmen umzusetzen und zu verwalten, die Transparenz zu erhöhen und messbare Ergebnisse vorzuweisen.
- Benutzerfreundliche Gestaltung der Standards, indem die Anzahl der Standards reduziert, die Anforderungen vereinfacht und deutlicher gemacht haben, wie die Anforderungen sinnvolle Massnahmen unterstützen.
Der Prozess läuft in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Produzentennetzwerken, nationalen Fairtrade-Organisationen und der Zertifizierungsstelle FLOCERT. Eine öffentliche Konsultation ist 2026 geplant. Fairtrade ermutigt Bäuer:innen, Arbeiter:innen, Partner:innen und alle anderen Interessengruppen nachdrücklich zur Teilnahme, da diese zu effektiveren Lösungen führen wird.
Nach der Konsultation unserer Interessengruppen rechnet Fairtrade damit, die neuen, weiterentwickelten Standards im Jahr 2027 zu veröffentlichen und die Zertifizierung nach diesen Standards bis 2028 zu beginnen.
Die Weiterentwicklung der Fairtrade-Standards steht für das Engagement der Organisation, sich an das externe Umfeld anzupassen und weiterzuentwickeln und gleichzeitig zertifizierte Organisationen und Partner beim Aufbau einer gerechten und nachhaltigen Zukunft für alle zu unterstützen.