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UN-Klimakonferenz: ein historischer Kompromiss

  • 24.11.21

Vom 31. Oktober bis 13. November trafen sich die Vertreter*innen der Staatengemeinschaft, um bei der 26. UN-Klimakonferenz (COP26) über die nächsten Schritte des Klimaschutzes zu verhandeln.

Mehrere Personen in Bananenkostümen demonstrieren für das Klima
Mehrere Personen in Bananenkostümen demonstrieren für das Klima

Eine FAIRTRADE Delegation, bestehend aus Produzent*innen aus Ghana, Paraguay, Indien, Malawi und der Elfenbeinküste, ist nach Glasgow gereist, um die weltweit 1,9 Millionen FAIRTRADE-Kleinbauernfamilien und Arbeiter*innen zu vertreten. Bereits im Vorfeld hatten diese sich in einem offenen Brief an die Staatsoberhäupter gewandt, um darauf aufmerksam zu machen, dass sie die Auswirkungen des Klimawandels bereits spüren und es allerhöchste Zeit ist, gemachte Versprechen einzulösen. Bereits 2015 haben sich weltweit alle Staaten im Pariser Klimaabkommen dazu verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu beschränken. Mit den aktuellen Maßnahmen steuern wir jedoch auf einen globalen Temperaturanstieg von 2,4 Grad zu.

Trotzdem konnten sich Indien und China bei der Frage nach dem Kohleausstieg in letzter Minute durchsetzen und es wurde kein stufenweiser Kohleausstieg beschlossen, sondern lediglich eine Reduktion. Auch die versprochene Klimafinanzierung in der Höhe von 100 Milliarden Dollar pro Jahr steht noch aus und es wurden keine Vorkehrungen getroffen, wie die Bewältigung von Umweltschäden finanziert werden kann. Am Ende der Klimakonferenz entschuldigte sich der COP-Präsident Alok Sharma bei den Delegierten und zeigte sich angesichts des „historischen Kompromisses zutiefst frustriert“.

Auch Mary Kinyua, die Repräsentantin des Vorstands von FAIRTRADE International, hatte sich mehr erwartet: „Das Ergebnis dieser COP ist in vielerlei Hinsicht eine Enttäuschung, ein unbefriedigender Abschluss eines Gipfels, der voller Hoffnung war, dass wir einen Anfang zur Verbesserung unserer Welt sehen würden.“ Doch es gab auch positive Entwicklungen, wie etwa die Zusage zur Reduktion von Entwaldung. Wälder nehmen etwa ein Drittel der jährlich vom Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen auf. Doch aktuell wird weltweit jede Minute eine Fläche von etwa 27 Fußballfeldern abgeholzt und das bedroht die Lebensgrundlage von Millionen Menschen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Die Ankündigung ist ein ermutigender Schritt, sofern die Versprechen eingehalten werden. Alle Staaten sind außerdem dazu aufgefordert, ihre nationalen Ziele zur Emissionsreduktion bis zum kommenden Jahr nachzubessern.

2022 wird die Klimakonferenz in Kairo stattfinden und FAIRTRADE wird sich weiterhin vehement dafür einsetzen, um sicherzustellen, dass die Anliegen von Kleinbauernfamilien und Plantagenarbeiter*innen im Globalen Süden Gehör finden. Wie Mary Kinyua treffend zusammenfasst: „Wir leisten unseren Beitrag, jetzt ist es an der Zeit, dass die Regierenden ihren Beitrag leisten."

Unsere Forderungen zur COP26 finden Sie hier und unser Video zu Klimagerechtigkeit und unserer Teilnahme bei dem Klimastreik in Wien hier.